Die Gesundheitsregionen sind im Entwurf des Gesundheitsversorgungsverbesserungsgesetz (GVSG) – zumindest vorerst – dem Rotstift zum Opfer gefallen. Das habe bei vielen Akteuren in den Regionen für Entsetzen gesorgt, sagte Prof. Josef Hilbert, Co-Vorsitzender des Netzwerk Deutsche GesundheitsRegionen (NDGR), im Gespräch mit dem änd.
Nach zwölf Monaten hat die Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege, Ina Czyborra, eine erste Bilanz gezogen und Pläne und Herausforderungen für die verbleibenden rund 2,5 Jahre dieser Legislaturperiode skizziert.
Anlässlich der Europäischen Impfwoche 2024 appellierten die im Bündnis Kinder- und Jugendgesundheit (Bündnis KJG) zusammengeschlossenen Verbände an Eltern, Sorgeberechtigte und die Ärzteschaft, ein besonderes Augenmerk auf vollständige und frühzeitige Impfungen bei Kindern zu legen.
Die Fachhochschule des Mittelstands (FHM) und das mobile medic - Lehrinstitut für Notfallmedizin haben einen neuen Bachelorstudiengang Rescue Management gestartet. Das Ziel sei, überflüssiges Ausrücken von Notärzten zu vermeiden und damit das Arztsystem zu entlasten.
Eine Therapie auf Basis der Genschere CRISPR/Cas hat in der Phase-3-Studie bei 97 Prozent der Patienten mit Sichelzellkrankheit über einen Zeitraum von mindestens 12 Monaten vaso-okklusive Krisen verhindert.
Eine deutsche Studie hat untersucht, wie die Gabe von Antibiotika den Verlauf einer Covidinfektion bei Krankenhauspatienten und -Patientinnen beeinflusste. Demnach werden sie zwar oft gegeben, doch habe die Gabe keinen Benefit gebracht – ganz im Gegenteil.
Nach dem Tod zweier Patienten ist ein Oberarzt der Berliner Charité zu einer Haftstrafe von vier Jahren verurteilt worden. Das Landgericht Berlin sprach den 56 Jahre alten Herzmediziner am Freitag des zweifachen Totschlags schuldig.
Bei der Wirksamkeit und Schädlichkeit von Medikamenten spielt ihre Verstoffwechslung in der Leber eine wichtige Rolle. Eine aktuelle Studie des Massachusetts Institutes of Technology hat untersucht, wie der zirkadiane Rhythmus von Leberzellen die Wirkung von Medikamenten beeinflusst.
Berufsverband der Ärzte und Psychologischen Psychotherapeuten in der Schmerz- und Palliativmedizin in Deutschland (BVSD) hat im Rahmen der Krankenhausreform eine eigene Leistungsgruppe Schmerzmedizin gefordert. Andernfalls drohe die Schmerzmedizin großen Schaden zu nehmen.
Die Allianz Deutscher Ärzteverbände hat ein im Gesundheitsversorgungsverbesserungsgesetz (GVSG) geplantes Mitentscheidungsrecht für Länder in den Zulassungsausschüssen entschieden abgelehnt und den Gesetzgeber aufgefordert, die Regelung aus dem Gesetzesentwurf zu streichen.
Die Schere in der Vergütungsentwicklung in Klinik und Praxis geht immer weiter auseinander, warnte Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) am Freitag. Zi-Chef Dominik von Stillfried forderte ein Ende der Benachteiligung der Vertragsärzteschaft gegenüber Kliniken.
Wochenlang waren im Winter 2022/23 Arzneimittel für Kinder wie Fiebersäfte kaum oder gar nicht zu bekommen. Auch heute noch gibt es Engpässe. Nun stellen die Länder Forderungen an die Bundesregierung.
Mit Wohlwollen hat die Techniker Krankenkassen auf das Gutachten des Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege zum Fachkräftemangel reagiert. Das Gutachten zeige deutlich, wie dringend echte strukturelle Veränderungen im Rahmen der Krankenhausreform notwendig seien.
Einen „Schulterschluss zum Hitzeschutz“ hat der Vorstandsvorsitzende der DAK-Gesundheit, Andreas Storm, gefordert. Bereits jetzt sei Hitze das größte durch den Klimawandel bedingte Gesundheitsrisiko in Deutschland, sagte er bei der Vorstellung des DAK-Gesundheitsreports 2024 am Freitag.
Das GVSG sieht ein Mitentscheidungsrecht für Länder in den Zulassungsausschüssen vor. Das lehnt der Berliner KV-Chef Ruppert entschieden ab. Probleme sieht er auch bei der Versorgungspauschale der Hausärzte und weiterhin bei den Poolärzten.
Es ist gängige Praxis bei Schulteroperationen wegen Bänderriss der Rotatorenmanschette die Bursa subacromialis zu entfernen. Diese Bursa spielt einer aktuellen Studie zufolge jedoch eine bislang unterschätzte Rolle bei der Heilung – die OP-Praxis müsse womöglich überdacht werden.
685 Anträge auf Prüfung haben Patientinnen und Patienten bei der Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen der Ärztekammer Niedersachsen im vergangenen Jahr gestellt. Das waren 2,8 Prozent weniger als im Vorjahr, teilte die ÄKN am Freitag mit.
Die Kassenärztliche Vereinigung Bremen hat heute ein „Zukunftspapier“ veröffentlicht, das Antworten auf die Herausforderungen in der ambulanten medizinischen Versorgung vor Ort bieten soll – und 17 Forderungen enthält.
Die Mitgliederversammlung des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) hat am Freitag die beiden Vorsitzenden Dr. Kristina Böhm und Dr. Emanuel Wiggerich in ihren Ämtern bestätigt.
80 Prozent der Regresse sollen für Ärztinnen und Ärzte künftig wegfallen. Kritik an den Plänen von Gesundheitsminister Lauterbach kommt von den Kassen. Der änd sprach mit Gertrud Demmler, Vorständin der Siemens Betriebskrankenkasse, über mangelhafte Abrechnungen, 100-seitige Stellungnahmen und die Frage, warum ein Wegfall der Prüfungen keine Option ist.
Die AOK wird mit der geplanten Entbudgetierung der hausärztlichen Leistungen einfach nicht warm: Kassenchefin Dr. Carola Reimann erneuerte am Donnerstag ihre Kritik an den Gesetzesplänen - und bekam Kontra von einer Hausärztin.
Die Nissen-Fundoplicatio ist in der Versorgung der Refluxkrankheit noch immer eine etablierte operative Behandlungsmethode. Wie sie entstand, welche Nachteile und welche auch nur vermeintlichen Nachteile sie habe, erklärte Prof. Karl-Hermann Fuchs am Donnerstag auf dem Deutschen Chirurgie Kongress.
Bundesärztekammerpräsident Dr. Klaus Reinhardt teilt die Einschätzung des Sachverständigenrats, dass Strukturreformen nötig sind, um personelle Ressourcen im Gesundheitswesen angemessen zu nutzen. Auch der Ärztetag wird sich mit den Themen Koordination und Steuerung befassen.
In großen Kliniken braucht es Massen an Spritzen oder Infusionen. Sie aufzuziehen oder zuzubereiten, erfordert Präzision. An der Unimedizin Mainz helfen Roboter mit – und sorgen für mehr Sicherheit.
Fragwürdige Regulierung streichen, die Nachfrage nach Gesundheitsleistungen verringern – auch das kann das Gesundheitswesen nachhaltiger machen, so die Teilnehmer einer Nachhaltigkeitskonferenz in Berlin. Kurzfristig müsse sich insbesondere beim Thema Hitzeschutz etwas tun.
Indem sie Lichtimpulse als Modell für die elektrische Defibrillation nutzen, haben Göttinger Wissenschaftler eigenen Angaben zufolge eine Methode zur Modulation der Herzfunktion entwickelt. Diese könnte eine Alternative zu den derzeit verwendeten starken und schmerzhaften Elektroschocks sein.
Das Landärzteprogramm will mit Stipendien einen Anreiz geben, Medizinstudierende im Land zu halten. Das Angebot neuer Stipendien ist allerdings geringer als früher. Die SPD im Brandenburger Landtag ist offen für eine Ausweitung des Stipendienprogramms.
Über eine halbe Million Brustkrebsüberlebende hat eine Studie aus Großbritannien untersucht und festgestellt, dass das Risiko für Sekundärtumore signifikant erhöht ist. Welche Tumoren das sind und welche Rolle der sozioökonomische Hintergrund hat, haben die Forschenden genau analysiert.
Eine dramatische Entbürokratisierung der Praxen kündigt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach an. Man laufe in einen massiven Arztmangel hinein und müsse die Strukturen radikal ändern, sagte er am Donnerstag bei der Übergabe des Gutachtens des Sachverständigenrats. Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will Hausarztpraxen mit einer Jahrespauschale für die Behandlung chronisch kranker Patienten entlasten. Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe hält das für den falschen Ansatz und macht einen anderen Vorschlag.
Wenn nach einem Herzstillstand die Wiederbelebung erfolgreich war und der Kreislauf wieder einsetzt, ist die Patientin oder der Patient noch nicht über den Berg. In der anschließenden Phase können verschiedene Faktoren den Verlauf beeinflussen – und Midazolam hat einer Studie zufolge einen positiven Einfluss.
Was tun gegen den Fachkräftemangel im Gesundheitswesen? Mit dieser Frage hat sich der neue Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege in den vergangenen zwölf Monaten beschäftigt. Jetzt liegt das Gutachten vor. Ein wichtiger Punkt darin: die Ausweitung des Primärarztsystems.
Mehrere hundert Ärzte an der Charité haben am Donnerstagmorgen mit einer Streikkundgebung ein klares Zeichen in den Tarifverhandlungen an Deutschlands größter Uniklinik gesetzt.
Der änd erweitert seinen Service für die Mitglieder: Ab sofort ist ein neuer Bereich für medizinische Nachrichten freigeschaltet. Aus änd wird auf dieser neuen Seite „dna“! Dort werden die wichtigsten medizinischen Infos aus dem änd-Newsstream individuell für jede Ärztin und jeden Arzt zusammengestellt.
Bei Männern, die sich einer transperinealen oder transrektalen Prostatabiopsie unterzogen habeb, ist in der randomisierten und kontrollierten Studie ProBE-PC kein Unterschied bei den infektiösen oder nichtinfektiösen Komplikationen der beiden Methoden festgestellt worden.
Die Hartmannbund-Landesverbände Schleswig-Holstein und Hamburg fordern eine bundesweit einheitliche Aufwandsentschädigung für Medizinstudierende. Er sollte sich ihnen zufolge am Bafög-Höchstsatz orientieren.
Der AOK Rheinland/Hamburg ist in den vergangenen beiden Jahren ein Gesamtschaden von knapp fünf Millionen Euro durch Betrug und Korruption entstanden. Das zeigt der Tätigkeitsbericht der Stelle zur Bekämpfung von Fehlverhalten im Gesundheitswesen der Kasse.
Fast 6000 Euro wurden laut Statistischem Bundesamt 2022 in Deutschland pro Kopf für die Gesundheit ausgegeben. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Für 2023 könnte es besser aussehen.
Die TK beklagt bei den Digitalen Gesundheitsanwendungen eine Preisspirale nach oben. Hersteller würden die Einstiegspreise für ihre Apps immer höher ansetzen, damit seien die Kosten unverhältnismäßig im Vergleich zu analogen Therapien, lautet eine Hauptkritik im aktuellen DiGA-Report der TK.
Das EU-Parlament hat grünes Licht für den Europäischen Gesundheitsdatenraum (EHDS) gegeben. Die Bundesärztekammer begrüßt die Entscheidung prinzipiell – fürchtet aber mehr Aufwand für die Arztpraxen.
Der Berufsverband der Deutschen Chirurgie wirft dem Gesetzgeber „gravierende handwerkliche Defizite“ bei der Umsetzung einer stärkeren Ambulantisierung der Gesundheitsversorgung vor. Er befürchtet, dass die Hybrid-DRGs einige Praxen gar in ihrer Existenz bedrohen könnten.
Mitte März ist der Chemnitzer Facharzt Dr. Klaus Kleinertz tot aufgefunden worden. Offenbar kam er gewaltsam ums Leben. Wie die Staatsanwaltschaft jetzt mitteilte, sind zwei Tatverdächtige festgenommen worden. Unterdessen herrscht weiter Fassungslosigkeit beim BMVZ, in dessen Vorstand Kleinertz tätig war.
Verbale und physische Übergriffe gegen medizinisches Personal sind auch in Frankreich in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Nun hat die Politik im Nachbarland endlich reagiert.
Wie können Arztpraxen von der Digitalisierung profitieren? Das war Thema eines „Apotalk Spezial“ am Mittwoch. Laut dem Chef der KV Nordrhein müssen sich Ärzte den Möglichkeiten öffnen, die digitale Anwendungen bieten. Aber klar sei: Es gehe nicht darum, Ärzte zu ersetzen.
Bundesärztekammer und PKV-Verband arbeiten weiter mit Hochdruck an der Finalisierung der neuen Gebührenordnung für Ärzte. Noch vor der Sommerpause soll das Werk unterschriftsreif ausverhandelt sein, heißt es. Am Mittwoch war die GOÄ Thema im Gesundheitsausschuss.
Der stets zunehmende Gebrauch antimikrobieller Substanzen führt zu Resistenzen bei den bekämpften Keimen. Forschende befürchten teils „prä-antibiotische Zeiten“. Eine aktuelle Studie habe einen Durchbruch in der Impfentwicklung gegen resistente Bakterien gebracht.
Führt die Kassenzulassung von nichtinvasiven Pränataltests (NIPT) zu einer Zunahme von riskanten Schwangerschaftsuntersuchungen und Spätabtreibungen? Eine große Gruppe von Abgeordneten sieht dafür Indizien und fordert daher ein Experten-Monitoring.
Ein düsteres Bild der Gesundheitsversorgung hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bei der Regierungsbefragung im Bundestag am Mittwoch gezeichnet und wähnte sich doch auf dem richtigen Weg.
Wenn es um Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen geht, spielen nicht nur Umweltfragen eine Rolle. Auch die Überwindung der Sektorengrenzen ist für die langfristige Tragfähigkeit wichtig, so der Tenor bei einem Kongress in Berlin.
Eine aktuelle Studie untersuchte, wie sich der Geruchs- und Geschmackssinn ein Jahr nach einer Covid-Infektion im Vergleich zu Personen ohne Infektion verhält. Dabei stellte sich heraus, dass kaum Unterschiede vorhanden waren – wenn überhaupt, war nur einer der beiden Sinne tatsächlich beeinträchtigt.