Sulpirid wirkt antivertiginös, anxiolytisch, antidepressiv, gegen Übelkeit und antipsychotisch
... Sie kennen also keine Patienten, die sich auf SSRI verschlechtern (und das nicht nur vorübergehend) und auch Opipramol nicht vertragen? Nebenbei, sollte Opipramol als Trizyklikum bei Pat. im höheren Alter nicht gegeben werden (anticholinerg, also ein "Dementivum"). Abgesehen davon, beim geschilderten Fall sind wir mit beiden Produkten off-label. Der Pat. hat weder eine Depression noch eine Angststörung, er leidet unter Schwindel. Sulpirid ist vom Wirkspektrum her eine "eierlegende Wollmilchsau": es wirkt antivertiginös, anxiolytisch, antidepressiv, gegen Übelkeit, antipsychotisch. Dies zweifellos nicht bei jedem Patienten, aber ebenso zweifellos bei etlichen. Es ist kein unproblematisches Medikament, wobei ich ein Parkinsonoid erst ein- oder zweimal erlebt habe, obwohl ich es nicht selten einsetze. Viele Pat. nehmen zu. Der Prolaktinanstieg kommt immer und ist durchaus problematisch (Kontraindikation Mamma-CA!), eine laktierende Mittfünfzigerin ist mir in bleibender Erinnerung geblieben. Sofort absetzen, klar; aber: ...
