Mit der neuen Bundesregierung kann es aus Sicht der KBV-Spitze nur besser werden. „Wir sind tatsächlich noch einmal in eine Krise gestürzt, die man in Deutschland nicht mehr erwartet hätte“, bringt die Vorsitzende der Vertreterversammlung, Dr. Petra Reis-Berkowicz, die allgemeine Fassungslosigkeit der Niedergelassenen auf den Punkt.

Auf 3,2 Milliarden Euro beläuft sich das Defizit der 102 gesetzlichen Krankenkassen in den ersten neun Monaten des Jahres. Das hat das Bundesgesundheitsministerium am Freitag mitgeteilt. Dennoch könnten die Beitragssätze stabil bleiben.

Der Vorstandschef der KV Nordrhein, Dr. Frank Bergmann, hat auf der VV der KBV am Freitag die „erschütternde Zahl von Regressanträgen“ angeprangert, mit der Praxen derzeit überzogen würden. Mitten in der Pandemie koste das die am Limit arbeitenden Ärzte viel Zeit und Nerven.

KBV-Vorstand Thomas Kriedel hat scharfe Kritik an der Gematik geäußert. Statt ihre eigentlichen Aufgaben zu erfüllen, nehme sie lieber eine „öffentlichkeitswirksame Vordenker-Pose“ ein. Auch gegen den scheidenden Bundesgesundheitsminister teilte er aus.

Scharfe Kritik an der Politik übt KBV-Vize Dr. Stephan Hofmeister. Die Niedergelassenen hätten in der Pandemie nicht nur mit einer extrem hohen Arbeitsbelastung und stetig neuen Regularien zu kämpfen, sondern auch mit den Folgen einer katastrophalen Kommunikationspolitik.

Momentan entsteht der mediale Eindruck, als müssten massenhaft Operationen in deutschen Krankenhäusern verschoben werden, schreibt die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie. Für sie stelle sich die Lage jedoch differenzierter dar.

Eine durchschnittliche Arztpraxis lebt fast zu drei Vierteln von Kassenpatienten. Diese Zahlen aus dem Jahr 2019 nannte das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden

Der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands begrüßt die von der Ampelkoalition anvisierten Maßnahmen im Bereich Gesundheitspolitik in großen Teilen. Bei der Untersuchung des DRG-Systems fordert der Verband eine gute Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern.

Die Corona-Situation in Deutschland ist außer Kontrolle. Der Präsident der DIVI, Prof. Gernot Marx, fordert deshalb eine Reaktivierung der epidemischen Notlage.

Öffentliche Ohrfeige für die Gematik: Die positiven Aussagen der Telematik-Betreibergesellschaft zur Einführung des Elektronischen Rezepts (eRezept) spiegelten ganz und gar nicht die Realität wider, warnen Ärzte, Zahnärzte, Kliniken und Apotheker – und erwarten ein Eingreifen der Politik. Die Gematik sieht die Schuldigen woanders.

Der Bundesverband Praktizierender Tierärzte hält nach Rufen aus der Politik eine Beteiligung von Veterinären an den Corona-Impfungen unter bestimmten Voraussetzungen für machbar.

Für die bis Jahresende geplante Beschleunigung von Corona-Auffrischimpfungen ist laut Bundesgesundheitsministerium genug Impfstoff verfügbar. Aktuell würden bis einschließlich nächster Woche 28 Millionen Dosen ausgeliefert, sagte ein Sprecher am Mittwoch in Berlin.

Die Corona-Impfungen halten die Praxen auch in diesem Winter in Atem. In der Politik scheint dies aber nicht anzukommen, kritisiert Stephan Hofmeister, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KBV. Außerdem ärgert er sich über unzuverlässige Impfstofflieferungen. Auch vom Ärzteverband MEDI kommt Kritik.

Die Hausärzte in Hessen sind „stinksauer“ auf die Politik in Berlin. Dass ausgerechnet jetzt nicht genug Corona-Impfstoff in den Praxen ankommt, „das ist eine vollständige Katastrophe“, sagte der Vorsitzende des Hausärzteverbands Hessen, Armin Beck.

In den Praxen der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten wird wieder so intensiv gegen das Covid-19-Virus geimpft wie zu den Spitzenzeiten im Sommer 2021. Die vergangenen Kalenderwoche war nach Angaben des Zi die zweitbeste seit Beginn der Impfkampagne.

Impfen bleibe die wichtigste Strategie, um die vierte Welle in den Griff zu bekommen, mahnt der Sprecher der geschäftsführenden Bundesregierung, Steffen Seibert. Es seien genug Impfstoff und Impfmöglichkeiten da.

DKG-Chef Gaß warnt vor harten Triage-Entscheidungen in Krankenhäusern: „Wir laufen langsam, aber sicher in eine Art Katastrophen-Medizin hinein.“ Hamburg hat derweil die Kliniken angewiesen, geplante Behandlungen und Operationen zurückzustellen.

Der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Dirk Wiese, will Hausärzten, die sich hartnäckig weigern, in ihren Praxen Patienten zu impfen, die Zulassung entziehen lassen. Wer seiner Pflicht nicht nachkomme, müsse mit Konsequenzen rechnen.

Regelmäßig seit Beginn der Corona-Pandemie spricht der änd mit Medizinischen Fachangestellten: Wie ist ihre Arbeitssituation? Was bereitet ihnen die größten Schwierigkeiten? Was wünschen sie sich? Dabei zeigt sich immer wieder: Die MFA sind am Limit. Zum dritten Mal berichtet heute Saskia Stachel über ihren pandemiebedingten Arbeitsstress.

Die Ampel plant, den Genuss von Cannabis straffrei zu stellen. änd-Kolumnist Dr. Matthias Soyka setzt sich kritisch mit der Legalisierung von Cannabis auseinander und warnt vor seiner Verharmlosung.