Fünf Jahre Formularlabor WL

„Die Sichtweise der Ärzte muss stärker einbezogen werden“

Unzeitgemäß, unverständlich, unsystematisch und unpraktisch: Zu diesem Urteil kommt das Formularlabor der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) nach fünf Jahren Beschäftigung mit dem Kernstück der Bürokratie in deutschen Arztpraxen, den Formularen. Die Forderung der Westfalen: stärkerer Einbezug der Praxen bei den Entwicklungs- und Monitoring-Prozessen und eine Erprobungsphase für neue Richtlinien.

Gesetzgebung

So will Gröhe „Mondpreise“ für Arzneimittel ausbremsen

Gesundheitsminister Gröhe will gegen rasant steigende Arzneikosten vorgehen - ohne die Versorgung der Patienten zu gefährden oder die Innovationskraft der Pharmaindustrie zu beeinträchtigen. Ein schwieriges Vorhaben.

Chefredakteur Grill

„Die Ärzte zeigen zu Recht mit dem Finger auf uns Journalisten“

Die kürzlich veröffentlichte Datenbank über Zahlungen der Pharmaindustrie an Ärzte, Kliniken und Krankenkassen sorgt für eine rege Berichterstattung in den Medien. Und für heftige Debatten unter Ärzten. Der änd hat, wie angekündigt, die Macher der Datenbank vom Recherchenetzwerk „Correctiv“ interviewt und Fragen unserer Leser gestellt. Für dessen Chefredakteur Markus Grill steht fest, dass Ärzte immer in einen Interessenkonflikt geraten, wenn sie Gelder erhalten.

AOK-Ärzteatlas 2016

„Viele Ärzte, aber schlecht verteilt“

Deutschland stehe bei der Arztdichte mit 4,1 praktizierenden Ärzten je 1.000 Einwohner im internationalen Vergleich auf einem der Spitzenplätze. Die Zahl liege um knapp ein Viertel über dem internationalen Durchschnittswert. Das zeigt der Ärzteatlas 2016 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). Das Problem sei die schlechte Verteilung übers Bundesgebiet.

Antikorruptionsgesetz

Kliniken kündigen Verträge mit Niedergelassenen

Krankenhäuser kündigen derzeit reihenweise Konsiliarverträge mit niedergelassenen Operateuren. Das hat die Deutsche Krankenhausgesellschaft gegenüber dem änd bestätigt. Grund: das Antikorruptionsgesetz. Möglicherweise fürchten einige Klinikverwaltungen, dass ihre Verträge den Tatbestand der „unzulässigen Patientenzuführung“ erfüllen könnten.

Pharma-Zuwendungen

Montgomery fordert Offenlegung aller Zahlungen

In der Diskussion um Zuwendungen der Pharmaindustrie für Ärzte fordert Bundesärztekammer-Präsident Prof. Frank-Ulrich Montgomery die Offenlegung aller Zahlungen.

Herzinsuffizienz

ZI sieht großes Potenzial für ambulante Behandlung

Herzinsuffizienz hat sich zu einem der Hauptanlässe für eine stationäre Aufnahme entwickelt – seit dem Jahr 2000 haben sich die Fallzahlen fast verdoppelt. Laut einer Studie der Gesundheitsökonomin Prof. Leonie Sundmacher im Auftrag des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) ließen sich jedoch zwei Drittel der stationären Herzinsuffizienzfälle bei einer intensiven Betreuung ausschließlich ambulant behandeln.

Hamburgs KV-Chef Plassmann

„Jede Verordnung muss wirtschaftlich sein“

Richtgrößen, Wirtschaftlichkeitsprüfungen und Regresse machen niedergelassenen Ärzten das Praxisleben schwer. In Hamburg wollte die KV ihre Mitglieder schützen, musste vor Gericht aber eine Schlappe hinnehmen. Nun ist die Verwirrung groß, hinter vorgehaltener Hand ist von sechsstelligen Regressummen die Rede. Was ist passiert und wie geht es weiter? Der änd hat Walter Plassmann, den Vorsitzender der KV Hamburg, zum Gespräch getroffen.

Das sollten Ärzte beachten

Aktuelle Fragen und Antworten zum Antikorruptionsgesetz

Auch wenn das umstrittene Antikorruptionsgesetz so langsam aus den Schlagzeilen zu verschwinden scheint: Es gibt noch viele offene Fragen in der Ärzteschaft. Das registriert der änd unter anderem an den Nachfragen von Mitgliedern an die Redaktion. Grund genug, eine kleine Frage-Antwort-Übersicht zu verfassen: Die Fachanwälte Gregor Leber und Julia Fellmer (Düsseldorf) waren für den änd tätig.

Sieg vor dem Arbeitsgericht Berlin

Ex-KBV-Juristin bekommt weiter mehr als 12.000 Euro fürs Nichtstun

Andreas Köhler hatte die stellvertretende Leiterin der Rechtsabteilung 2008 kostspielig aufs Abstellgleis gesetzt, die KBV hält den Vertrag heute für sittenwidrig. Das Gericht sah das anders. Die Selbstverwaltung wird weiter zahlen müssen.

KVWL-Chef Dryden zum geplanten Gröhe-Gesetz

„Ich halte das für einen erheblichen Warnschuss“

Kritik an den Plänen von Gesundheitsminister Gröhe, die Selbstverwaltung stärker an die Kette zu legen, war aus den Länder-KVen bislang allenfalls zaghaft zu vernehmen. Im Gespräch mit dem änd äußert sich mit Dr. Wolfgang-Axel Dryden, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe, nun erstmals ein KV-Chef öffentlich zu den umstrittenen Gesetzesplänen.

Positionspapier 2020

Union und SPD lehnen KBV-Konzept ab

Es sollte das große Positionspapier der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) für die Bundestagswahl im kommenden Jahr werden – doch das Konzept „KBV 2020“ stößt bei Kliniken, Krankenkassen und auch einigen Ärzteverbänden schon jetzt auf Ablehnung. Die nächste Watschn kommt aus der Politik.

„Online-Rollout“ der Gesundheitskarte

Nichts Genaues weiß man nicht

Auch wenn sie von Politik und IT-Industrie händeringend erwartet werden: Die Online-Funktionen der elektronischen Gesundheitskarte lassen weiter auf sich warten – und das könnte auch noch ein Weilchen so bleiben: Selbst die in den Testregionen Verantwortlichen können den beteiligten Ärzten nach wie vor keine festen Starttermine nennen.

Vertrag zu Portalpraxen

„Unsere Beschäftigten freuen sich auf die Zusammenarbeit mit den Niedergelassenen“

In Berlin ist am Freitag der Startschuss für die erste von bis zu acht geplanten Portalpraxen gefallen: Die Kassenärztliche Vereinigung, das Unfallkrankenhaus Berlin und Gesundheitssenator Czaja unterzeichneten einen Vertrag, der die Rettungsstelle entlasten soll und eine verbesserte Notfallversorgung zum Ziel hat. Verantwortlich für das Projekt ist die KV. Sie ist optimistisch, dass sich niedergelassene Ärzte freiwillig zum Dienst melden.

Interview mit KVN-Chef Barjenbruch

„Diese Maximalversorgung ist auf Dauer nicht finanzierbar“

Über den drohenden Ärztemangel wird in Berlin viel diskutiert – aber meist von selbsternannten Experten, die wenig Bezug zum konkreten Versorgungsgeschehen haben. Wie sieht die Lage in einem Flächenland wie zum Beispiel Niedersachsen konkret aus? Der änd sprach mit dem KV-Vorsitzenden Mark Barjenbruch über das Thema.

Gassen kritisiert geplantes Selbstverwaltungsgesetz

„Das ist ein Gängelungswerk“

Als einen Eingriff in die Selbstverwaltung empfindet KBV-Chef Gassen das geplante Selbstverwaltungsstärkungsgesetz der Bundesregierung. Die Rechtsaufsicht durch Minister Gröhe dürfe nicht zur „kleinteiligen Fachaufsicht mutieren“. Der änd dokumentiert die wichtigsten Punkte des geplanten Gesetzes.

Projektleiter Dr. Christian Juhra

„Ich kenne persönlich keinen Kollegen, der Zweifel am Sinn eines Notfalldatensatzes hat“

Auf der elektronischen Gesundheitskarte sollen künftig Notfalldaten gespeichert werden können. Vergangene Woche sprachen sich die Unfallchirurgen für ein solches Vorgehen aus und entfachten damit erneut die Diskussion um den Datenschutz. Der änd hat bei Dr. Christian Juhra vom Uniklinikum Münster nachgehakt. Er leitet den momentanen Testlauf, an dem 32 Arztpraxen und 4.000 Patienten beteiligt sind. Im Gespräch erklärt er, warum es für Mediziner notwendig ist, Notfalldaten schnell zur Verfügung zu haben, und wie Haus- und Fachärzte langfristig die Angaben für ihre Patienten auf der eGK speichern sollen.

Resolution der Chirurgen

„KVen müssen bei ambulanten Krankenhausleistungen genau hinsehen“

Der Berufsverband Niedergelassener Chirurgen (BNC) appelliert in einer gemeinsamen Resolution mit dem Berufsverband Deutscher Chirurgen (BDC) an die Kassenärztlichen Vereinigungen, alle im Krankenhaus erbrachten ambulanten Leistungen genau zu prüfen. Hintergrund ist die Öffnung der Kliniken für die ambulante Notfallversorgung.

Konferenz der Gesundheitsminister

Mehr Amts- und Hausärzte ausbilden

Der öffentliche Gesundheitsdienst ist wichtig für die Versorgung der Bevölkerung. Doch der Dienst ist unattraktiv. Das soll sich ändern.

Entwicklung der Telematik

Politik und Kassen werfen Ärzteschaft Blockade vor

Wie können Gesundheitsdaten sicher und verantwortungsvoll genutzt werden? Darüber diskutierte man in Berlin. Dass die Bedeutung von Big Data zunimmt, darin waren sich alle einig. Die größten Probleme mache dabei die ärztliche Selbstverwaltung, wurde beklagt.