Vor dem Bayerischen Ärztetag hat das Präsidium der Landesärztekammer scharfe Kritik an aktuellen Gesetzesvorhaben der Ampelregierung geübt. Kammerchef Dr. Gerald Quitterer warnte vor Stillstand bei Reformen und einer zunehmenden Belastung der Ärztinnen und Ärzte. Er fordert mehr Unterstützung für die ambulante Versorgung.

Inflation und Kostenentwicklung haben in den vergangenen Jahrzehnten bekanntermaßen keinen Einfluss auf die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) sowie auf die GOZ gehabt. Der Arzt und Zahnarzt Dr. Sven Dannemann will daher nun vor Gericht ziehen.

Im Januar startet die ePA in einigen Modellregionen. Auch Gebiete in Nordrhein-Westfalen sollen jetzt dazu gehören. Die KV Westfalen-Lippe stellt in dem Zusammenhang klar: Die Akte darf keine zusätzlichen Hürden für die Arbeitsabläufe erzeugen.

In rund einem Jahr wählen die Bundesbürger eine neue Regierung – wenn die Ampelkoalition bis zum Ende hält. Den schon bald anlaufenden Wahlkampf sollten ärztliche Interessenvertreter nutzen und sich massiv engagieren, fordern die Niedergelassenen.

Der nächste Berufsverband erteilt dem Entwurf für eine neue GOÄ eine Absage: „Unter den derzeitigen Bedingungen“ und vor einer Klärung verschiedener Sachverhalte stimme man „dem BÄK-Entwurf einer GOÄneu aktuell nicht zu“, lässt der Berufsverband der Deutschen Urologie (BvDU) wissen.

Was kommt mit der „ePA für alle“ auf die Praxen zu? Um diese Frage ging es am Mittwochabend bei einer Informationsveranstaltung von Gematik und KBV. Die ePA werde das Haftungsrecht nicht dramatisieren, versicherte ein KBV-Jurist.

Der Gesetzgeber will die digitale Buchung von Arztterminen weiterentwickeln. Die KBV sieht im entsprechenden Gesetzentwurf allerdings einige Schwachpunkte – und weist Vorschläge des GKV-Spitzenverbands zur Terminplattform zurück.

Dysfunktionale Praxisverwaltungssysteme sollen künftig die Zulassung verlieren können. Das kündigte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zum Start der Infokampagne für die Bevölkerung zur elektronischen Patientenakte (ePA) an.

Ein zentralisiertes Terminvergabesystem, wie es der GKV-Spitzenverband fordert, schafft nach Ansicht des Berufsverbands für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) mehr Probleme als es löst. Der Verband plädiert für bessere Steuerung statt Zentralisierung.

Sogenannte individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) stehen seit ihrer Einführung in der Kritik. Zu Unrecht, findet Dr. Wolfgang Grebe, privatmedizinisch tätiger Internist und Sportmediziner. Ärztinnen und Ärzte seien „in vorauseilendem Gehorsam“ und aus Angst, etwas falsch zu machen, nur noch reaktiv unterwegs, statt eine Medizin zu machen, die sie für richtig halten, unterstrich er im Gespräch mit dem änd.

In ihrem Beschluss haben die Delegierten der Kammerversammlung am Samstag in Münster dem Präsidenten der Bundesärztekammer Dr. Klaus Reinhardt den Rücken gestärkt und betont, dass es keinen Anlass gebe, am Prozedere der Bundesärztekammer zu zweifeln.

Die ambulant tätigen Anästhesisten gehen nicht nur bei Hybrid-DRGs unter, sondern im gesamten KV-System, meint der Vertreter der Niedergelassenen im Präsidium des Berufsverbandes Deutscher Anästhesisten (BDA) Dr. Jörg Karst. Im Interview mit dem änd erklärt er die Probleme bei der sektorengleichen Vergütung, aber auch, warum die Anästhesisten aus dem Spitzenverband der Fachärzte austreten.

Die digitale Buchung von Arztterminen soll weiterentwickelt werden. So steht es im Entwurf zum sogenannten Digital-Agentur-Gesetz. Wie genau dieser Ausbau aussehen soll, darüber müssen sich KBV und GKV-Spitzenverband einigen. Letzterer hat bereits Vorschläge formuliert – mit einer besonderen Verpflichtung für Niedergelassene.

Der Nachwuchs verliert die Lust an der Niederlassung in eigener Praxis – gleichzeitig saugen die großen MVZ verfügbare Sitze dankend auf: Welche Faktoren sind für die derzeit in vielen Regionen zu beobachtende Entwicklung maßgeblich? Teilnehmer einer Diskussionsveranstaltung des Marburger Bundes in Hamburg suchten nach Antworten.

Der Bundesrat hat die Beratungen zum Medizinforschungsgesetz abgeschlossen. Damit hat das Gesetz die letzte politische Hürde genommen und kann planmäßig in Kraft treten. Minister Lauterbach spricht von einer Stärkung des Pharmastandorts Deutschland.

Müssen Berliner Ärzte für die Notdienstreform in die Tasche greifen? Davor warnte KV-Berlin-Vorstand Günter Scherer in der Vertreterversammlung am Donnerstagabend. Sprachlos zeigte er sich über den neuen Orientierungspunktwert. Die Versammlung trug aus diesem Anlass schwarz und verabschiedete eine Resolution.

Rote Karte aus Niedersachsen für die Pläne der GOÄ-Reform der Bundesärztekammer: Die Kammerversammlung fordert nicht nur einen Sonderärztetag – sondern auch eine Abberufung des Präsidenten der Bundesärztekammer.

Die ambulante Versorgung braucht mehr Steuerung. Das fordern Ärzte seit langem und nun auch der GKV-Spitzenverband in einem Positionspapier zur ambulanten Versorgung. Doch ein Blick ins Papier zeigt: In dieser Forderung stimmt der Kassenverband nur scheinbar mit der Ärzteschaft überein.

Forscherinnen und Forscher des Universitätsklinikums Freiburg haben untersucht, wie gut sich große Sprachmodelle für die Erstellung von Arztbriefen eignen. Die Ergebnisse lassen aus Sicht der Autoren viel Potenzial vermuten.

Gesundheitsdaten müssen eindeutig Patienten zugeordnet werden können. Das hat der Internist und Notfallmediziner Prof. Christian Karagiannidis in einem nicht sehr kontroversen Streitgespräch mit dem ehemaligen Datenschutzbeauftragten Professor Ulrich Kelber gefordert.